Sie denken über einen Kredit nach? Die meisten Informationsangebote im Internet erklären Ihnen nun, dass Sie einen Kredit benötigen und wie Sie ihn am besten beantragen.
Wir möchten mit Ihnen aber an dieser Stelle klären, ob ein Kredit überhaupt die richtige Lösung ist und auf was Sie unbedingt achten sollten. Dazu haben wir Ihnen unsere 10 besten Kredit Tipps zusammengefasst.
In diesem Beitrag geht es um gewöhnliche Ratenkredite. Immobilienfinanzierungen sind nicht Gegenstand dieses Artikels.
Ratenkredit statt Dispo
Sie sind weit im Dispo und kommen so schnell auch nicht wieder raus? Dann sollten Sie schnellstmöglich in einen Ratenkredit umschulden. Dispokredite sind sehr teuer.
Bei vielen Banken zahlen Sie trotz des niedrigen Zinsniveaus immer noch 1 % Zinsen im Monat.
Rechnen Sie nach: Bei einem durchschnittlichen Negativsaldo von 4000 Euro auf Ihrem Konto entspricht dies 40 Euro Zinsen pro Monat.
Wenn Sie dies die nächsten drei Jahre so beibehalten, summieren sich die Zinszahlungen auf 1440 Euro. Das können Sie verhindern!
Schulden Sie in einen Ratenkredit um. 4000 Euro Ratenkredit mit drei Jahren Laufzeit sind bei vielen Banken für 4 % effektiv pro Jahr erhältlich. Dann zahlen Sie monatlich 117,97 Euro.
In drei Jahren ist die gesamte Schuld zurückbezahlt. Wenn Sie die Zinsen ihres Dispokredits drei Jahre lang bedienen, ist der gesamte Dispokredit am Ende dagegen immer noch da.
Bei 4 % Effektivzins zahlen Sie in drei Jahren für 4000 Euro insgesamt 246,87 Euro an Zinsen. Damit können Sie Ihren Dispokredit nicht viel länger als ein halbes Jahr bedienen.
Benötigen Sie wirklich einen Kredit?
Für die Rückzahlung eines Ratenkredits brauchen Sie vielleicht mehrere Jahre. Überlegen Sie gut, ob Sie wirklich ein Darlehen benötigen.
Sie möchten eine größere Anschaffung wie zum Beispiel eine neue Küche tätigen? Überlegen Sie, ob dies nicht noch etwas warten kann. Vielleicht haben Sie in ein bis zwei Jahren genügend Geld gespart und können auf einen Kredit verzichten.
Rechnen Sie nach: Vielleicht verfügen sie über genügend Einkommensreserven, um auf einen Kredit zu verzichten. Zählen Sie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Zuwendungen aus der Familie etc. zusammen.
Verkaufen Sie vielleicht nicht mehr benötigte Gegenstände im Internet. Oft genug reicht dies bereits.
Kundenerfahrungen zu Banken und Anbietern
Haben Sie schon Erfahrungen mit Banken oder anderen Anbietern gemacht? Dann schreiben Sie uns doch einen kleinen Erfahrungsbericht.
Oder wollen Sie wissen, welche Erfahrungen andere Leser gemacht haben?
Hier gelangen Sie zur Anbieter Übersicht: Kundenerfahrungen
Prüfen Sie Ihren Finanzierungsbedarf: Wie viel soll es sein? Und wie schnell?
Wenn Sie sich für die Aufnahme eines Kredits entschieden haben, müssen Sie die Kreditsumme bestimmen. Welcher Kreditbetrag ist richtig?
Setzen Sie den Kreditbetrag nicht zu niedrig an. Ein Beispiel: Sie möchten ein bestimmtes Fahrzeug finanzieren und rechnen mit einem Preis von 20.000 Euro.
Am Ende erhalten Sie jedoch nicht so viele Rabatte wie gedacht. Der Verkäufer verlangt mindestens 22.000 Euro. Wenn Sie nun nicht genügend Liquidität mitbringen, platzt der Kauf.
Es ist besser, zunächst einen etwas größeren Kreditbetrag zu beantragen und ganz sicher alle Ausgaben abdecken zu können. Falls Sie hinterher nicht den gesamten Kredit benötigen, können Sie einfach eine Sonderzahlung tätigen.
Nehmen Sie einen zu kleinen Kreditbetrag auf, müssen Sie kurze Zeit nach dem ersten Antrag schon wieder einen Antrag stellen.
Dies kann zu Risikozuschlägen beim Zinssatz oder sogar zu einer Ablehnung des zweiten Antrags führen.
Da Kredite mittlerweile sehr schnell beantragt und genauso schnell genehmigt werden können, haben wir für Sie zwei Ratgeber verfasst: Kredit in 1 Stunde auf dem Konto und Kredit mit Sofortauszahlung.
Wie viel Kredit können Sie sich leisten? Die Haushaltsrechnung bringt es an den Tag!
Mit der Haushaltsrechnung ermitteln Sie, wie viel Kredit sie sich leisten können. Sie können für die Haushaltsrechnung eine von zahllosen Apps nutzen oder ganz einfach mit einem Blatt Papier und einem Stift starten.
Und so gehen Sie vor: Zunächst listen Sie Ihre Einnahmen auf. Dazu gehören neben dem Haupteinkommen auch alle Nebeneinkünfte inklusive Kindergeld, Unterhaltszahlungen etc.
Kurzum: Ihr Einkommen besteht aus allem, was regelmäßig kommt.
Nun ermitteln Sie Ihre Ausgaben. Dazu zählen Miete bzw. die Kreditrate für Ihre Immobilie, die Leasingrate für Ihr Auto, Versicherungsbeiträge und Ausgaben für Telekommunikation und Strom.
Auch alle anderen Verträge wie zum Beispiel die Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Zeitungsabonnements, Netflix Abo etc. zählen zu ihren Ausgaben.
Rechnen Sie zusätzlich zu diesen fixen Kosten einen realistischen Betrag für ihre allgemeinen Lebenshaltungskosten. Dazu zählen zum Beispiel Einkäufe, Restaurantbesuche und alles, was Sie mit Bargeld bezahlen.
Stellen Sie nun Einkünfte und Ausgaben gegenüber. Fügen Sie den Ausgaben einen Sicherheitszuschlag in Höhe von 10 % hinzu. Die Differenz zwischen Ihren Einnahmen und den Ausgaben inklusive Sicherheitszuschlag ist Ihr frei verfügbares Einkommen.
Wenn Sie einen langfristigeren Überblick über Ihre Finanzen haben wollen, führen Sie am besten ein Haushaltsbuch. Wir haben Ihnen dafür einen umfangreichen Ratgeber zur Verfügung gestellt.
So viel können Sie für die monatliche Kreditrate bezahlen. Rechnen Sie im nächsten Schritt nach, wie viel Kredit Sie mit diesem Betrag erhalten können.
Vergleich in Eigenregie vs. Vergleichsportal
Sie können Kredite verschiedener Banken (z.B. Maxda Kredit, Targobank Kredit, Kredite24 Sofort, ING Diba Kredit usw) in Eigenregie vergleichen. Dazu steuern sie die Internetangebote der Banken einzeln an. Bei jeder Bank rufen Sie sich das Preisverzeichnis auf.
Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über das Kreditangebot. Passen die angebotenen Beträge und Laufzeiten zu Ihrem Vorhaben? Gibt es Kredite für ihre Berufsgruppen überhaupt?
Falls ja, machen Sie den nächsten Schritt. Sie stellen eine Anfrage bei der Bank. Dazu geben Sie bei jeder Bank einzeln ihre persönlichen Daten an, lassen eine Schufa Konditionenanfrage durchführen und füllen das Formular zur Haushaltsrechnung aus. Anschließend erhalten Sie einen unverbindlichen Kreditvorschlag.
Alternativ dazu können Sie ein Kreditvergleich nutzen. Hier geben Sie Kreditbetrag und Laufzeit ein und lassen die Vergleichsrechner arbeiten. Anschließend wählen Sie eine Bank aus und durchlaufen den Antrag.
Haben Sie Ihre Daten einmal eingegeben, können Sie auch im Antrag noch zu einer anderen Bank wechseln. Sie müssen die Daten nicht erneut angeben.
Schufa Auskunft einholen und fehlerhafte Daten löschen
Im Vorfeld einer Kreditaufnahme können Sie eine Schufa Auskunft einholen. Diese ist kostenlos.
Wichtig: Beantragen Sie bei der Schufa die so bezeichnete „Datenkopie gemäß DSGVO“. Nur diese ist gebührenfrei. Für andere Auskunftsprodukte der Schufa müssen Sie Geld bezahlen.
In der Schufa Auskunft sind alle ihre Daten hinterlegt. Prüfen Sie, ob alle Daten korrekt sind. Fehlerhafte Einträge können Sie löschen lassen. Darauf besteht ein Rechtsanspruch.
Wenden Sie sich bei fehlerhaften Einträgen am besten parallel an die Schufa und an das Unternehmen, das den Antrag veranlasst hat.
Wählen Sie eine angemessene Laufzeit
Rechnen Sie sich Ihren Kredit mit unterschiedlichen Laufzeiten durch. Lange Laufzeiten sind auf den ersten Blick verlockend. Schließlich fällt die Kreditrate dann sehr niedrig aus.
Mit der Laufzeit steigen jedoch auch die absolut fälligen Zinskosten. Viele Banken verlangen zudem höhere Zinsen, weil mit der Laufzeit auch das Risiko steigt.
Ein Beispiel: Sie nehmen einen Kredit über 25.000 Euro mit fünf Jahren Laufzeit auf. Der Effektivzins beträgt 4 %. Die Eckdaten des Kredits:
- Monatsrate: 459,61 Euro
- Zinsen insgesamt: 2576,40 Euro
Nun können Sie versuchen, die Monatsrate zu senken. Sie rechnen deshalb mit acht Jahren Laufzeit. Wenn Sie 25.000 Euro bei acht Jahren zu 4 % effektiv finanzieren, ergeben sich folgende Eckdaten:
- Monatsrate: 303,90 Euro
- Zinsen insgesamt: 4174,49 Euro
Die Reduzierung der Monatsrate um gut 150 Euro kostet Sie somit über die gesamte Laufzeit hinweg mehr als 1500 Euro an Zinsen. Überlegen Sie, ob es das wert ist.
Diese Dokumente sollten Sie vorbereiten
Für den Kreditantrag benötigen Sie verschiedene Dokumente und Nachweise. Welche Dokumente Sie genau benötigen, hängt auch vom Antragsverfahren ab.
In jedem Fall benötigen Sie einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Diesen legen Sie entweder zusammen einen Postident Coupon der Deutschen Post vor oder halten ihn beim Videoident Verfahren die Kamera.
Wenn Sie einen Kredit mit digitalem Kontocheck beantragen, benötigen Sie keine Kontoauszüge und Gehaltsnachweise.
Ansonsten sollten Sie die letzten drei Lohnabrechnungen sowie die Kontoauszüge der letzten 3-6 Monate zusammenstellen. Zu den Einkommensnachweisen gehören auch Nachweise zu Kindergeld, Nebeneinkünften etc.
Bei Selbstständigen ist es leider etwas komplizierter. In der Regel benötigen Sie ein bis drei Einkommensteuerbescheide und eine betriebswirtschaftliche Auswertung. Die betriebswirtschaftliche Auswertung muss gegebenenfalls durch einen Steuerberater testiert werden.
Ein Tipp: Werfen Sie einen Blick auf ihre Kontoauszüge. Finden sich darauf abgelehnte Überweisungen oder Rücklastschriften mangels Deckung, kann dies zu einer Kreditablehnung führen. Dies gilt auch, wenn Sie Ihr Konto über den Dispokredit hinaus überziehen.
Ein Bürge kann die Bonität verbessern
Falls Sie aufgrund Ihrer Kreditwürdigkeit Darlehen nur zu schlechten Konditionen oder gar nicht erhalten, kann ein Bürge helfen. Beantragen Sie den Kredit zusammen mit einem zweiten Antragsteller.
Dabei kann es sich zum Beispiel um ihren Ehepartner handeln. Besitzt der zweite Antragsteller eine gute Bonität, können die Konditionen deutlich günstiger ausfallen.
Umschuldung bestehender Kredite spart bares Geld
Mehr führt manchmal zu weniger. Sie möchten eine Anschaffung über 10.000 Euro finanzieren? Es kann einen guten Grund dafür geben, 30.000 Euro Kredit aufzunehmen.
Wenn Sie bereits einen Kredit mit einem sehr viel höheren Zinssatz bedienen, können Sie mit dem zusätzlichen Geld eine Umschuldung vornehmen. Diese spart Ihnen viel Geld.
Dazu ein Rechenbeispiel. Sie bedienen einen Kredit mit einer aktuellen Restschuld in Höhe von 20.000 Euro. Der vor langer Zeit aufgenommene Kredit ist mit einem Effektivzins von 8,5 % ausgestattet.
Die Restlaufzeit beträgt 48 Monate. Derzeit zahlen Sie dafür eine monatliche Rate in Höhe von 490 Euro. Bis zum Ende der Laufzeit zahlen Sie insgesamt noch 3520,22 Euro an Zinsen. Dies geht auch billiger.
Die Zinsen sind in den letzten Jahren erheblich gesunken. Wenn Sie das laufende Darlehen mit einem neuen Kredit zu 3,5 % effektiv umschulden, sinkt ihre monatliche Belastung.
Bei vier Jahren Laufzeit sinkt die Monatsrate auf 446,63 Euro. Das sind knapp 45 Euro mehr für Ihr Budget. Dabei müssen Sie nicht länger für den Kredit zahlen als vor der Umschuldung.
Statt 3520,22 Euro zahlen Sie mit dem neuen Kredit nur 1438,32 Euro an Zinsen. Sie sparen also mehr 2000 Euro.
Die Ersparnis bei der Umschuldung senkt ihre Belastung durch den neuen Kredit. Wenn Sie 30.000 Euro mit vier Jahren Laufzeit zu 3,5 % effektiv ausleihen, beträgt die Monatsrate 669,95 Euro.
Darin enthalten sind ihre Neuanschaffung über 10.000 Euro und die Umschuldung über 20.000 Euro. Die neue Rate liegt nur noch rund 135 Euro höher als die frühere Kreditrate vor der Umschuldung. Ohne die Umschuldung wären es 180 Euro.
Beim Vergleich nicht nur auf den Zinssatz achten
Achten Sie beim Vergleich verschiedener Kredite nicht allein auf den Zinssatz. Natürlich ist der Effektivzins das wichtigste Vergleichskriterium. Es kann sich aber lohnen, einige Basispunkte mehr zu bezahlen, wenn dafür andere Leistungen besser sind. In unserem unabhängigen Kreditvergleich haben wir über 60 Kriterien von allen bekannten Anbieter geprüft und verglichen.
Ein klassisches Beispiel dafür sind die Bedingungen für Sondertilgungen. Manche Banken lassen Sonderzahlungen in beliebiger Höhe ohne Vorfälligkeitsentschädigung zu.
Andere Banken verlangen sowohl für Teil- als auch für Vollrückzahlungen die volle gesetzliche Vorfälligkeitsentschädigung in Höhe von 1,0 %.
Eine weitere potenziell nützliche Zusatzleistung sind Ratenpausen. Bei manchen Banken steht Ihnen ein vertragliches Recht auf solche Ratenpausen zur Verfügung.
Dann können Sie 1-2 mal pro Jahr kostenlos eine Rate aussetzen. Die Option kann sich lohnen, wenn Sie etwas mehr Flexibilität benötigen. Achtung: Benötigen Sie absehbar keine Ratenpause, sollten Sie auch nicht viel dafür bezahlen.
Restschuldversicherung genau prüfen
Viele Banken bieten Ihnen eine Restschuldversicherung an. Diese Policen zahlen die monatlichen Raten weiter, wenn Sie krank oder arbeitslos werden.
Im Todesfall lösen die Versicherungen den Restsaldo ab. Tatsächlich schützen die Kreditversicherungen Sie und ihre Angehörigen in gewissem Umfang vor Überschuldung. Die Policen haben jedoch ihren Preis. Die Versicherungsprämien können über die gesamte Laufzeit hinweg höher ausfallen als die eigentlichen Zinsen.
Überlegen Sie deshalb gut, ob Sie die Kreditversicherung wirklich benötigen. Diese sind umstritten. Für den Fall der Fälle reicht eine Risikolebensversicherung, die um Größenordnungen günstiger ist.
Kredite schneller abzahlen: Sondertilgung nutzen
Wenn Sie während der Kreditlaufzeit etwas Geld übrig haben, können Sie dies gut anlegen. Leisten Sie dazu einfach eine Sonderzahlung auf den Kredit.
Dann verringert sich sofort der Kreditsaldo. Dadurch sinken auch die Zinskosten. Sie können bei den meisten Banken wählen, ob eine Sonderzahlung zur Laufzeitverkürzung oder zur Ratenreduzierung genutzt werden soll.
Bei manchen Banken sind die Gebühren für Sonderzahlungen kompliziert. Dann dürfen Sie zum Beispiel kostenlose Sonderzahlungen leisten. Wenn Sie den Kredit jedoch komplett tilgen, fällt eine Vorfälligkeitsentschädigung an.
Achten Sie dann auf das Kleingedruckte. Oft legen Banken zum Beispiel fest, dass nach der Sonderzahlung noch mindestens drei Raten ausstehen müssen, damit keine Entschädigung anfällt.
Zusammenfassung und Fazit
Prüfen Sie vor der Kreditaufnahme, ob Sie ein Darlehen wirklich benötigen. Oft finden sich auch andere Lösungen – zum Beispiel durch Sparen in Verbindung mit Weihnachtsgeld. Haben Sie sich für einen Kredit entschieden, sollten Sie so günstig wie möglich finanzieren.
Achten Sie im Vergleich deshalb primär, aber nicht nur auf den Zinssatz. Auch die Konditionen für Sonderzahlungen, mögliche Ratenpausen etc. sind wichtig.
Wie viel Kredit sie sich leisten können, ermitteln Sie innerhalb weniger Minuten mit einer Haushaltsrechnung. Zahlreiche Apps unterstützen Sie dabei. Prüfen Sie, ob sich die Umschuldung laufender Darlehen lohnt.
Die Umschuldung von Dispositionskrediten lohnt sich eigentlich immer. Haben Sie einen Kredit aufgenommen, können Sie jederzeit Sonderzahlungen leisten. Dadurch sinken auch die Zinskosten insgesamt.