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5 Tipps zum Abschluss einer Autoversicherung

Bei einer Autoversicherung gibt es große Unterschiede. Der Preis ist dabei ein wichtiges, aber nicht das einzige Entscheidungskriterium. Stattdessen gilt es, mit Köpfchen an die Sache heranzugehen und dadurch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei.

Wenn Sie ein neues Auto kaufen, ist der Abschluss einer Versicherung einer der ersten und wichtigsten Schritte – denn ohne Versicherung gibt es keine Anmeldung und keine erste Fahrt.

Trotzdem sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen, um verschiedene Angebote zu vergleichen. Diese unterscheiden sich nämlich nicht nur hinsichtlich der Kosten, sondern auch bei den inbegriffenen Leistungen. Es ist daher wichtig, dass Sie vor dem Abschluss einer Autoversicherung einige grundlegende Fragen klären. So finden Sie am Ende die Police finden, die am besten zu Ihrer individuellen Situation passt – und sparen damit noch bares Geld.

Tipp 1: Art der Versicherung festlegen

Die erste wichtige Frage, die sich Ihnen stellt, dreht sich um die Versicherungsart. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung brauchen Sie in jedem Fall, denn die ist für jeden Fahrzeughalter gesetzlich vorgeschrieben. Sie macht den kleinsten Kostenblock in der Versicherung aus und deckt lediglich Ansprüche eines Opfers ab, wenn Sie einen Unfall verursachen. Sie ist somit das Minimum, das Sie an Autoversicherung benötigen.

Die Entscheidung, die Sie darüber hinaus zu treffen haben, fällt zwischen Vollkasko- oder Teilkaskoversicherung. Dabei sollten Sie – gerade beim Kauf eines Neuwagens – auf die Unterschiede beim Leistungsumfang achten:

TEILKASKOVERSICHERUNGVOLLKASKOVERSICHERUNG
Brand und Explosion, zum Beispiel KabelbrandAlle Leistungen der Teilkaskoversicherung
Entwendung, Raub und Unterschlagung, das schließt Diebstahl sowie Diebstahl von Autoteilen und den unbefugten GebrauchSelbstverschuldete Unfallschäden am Fahrzeug
ein Unwetterschäden, zum Beispiel durch Sturm (ab Windstärke 8), Hagel, Blitzschlag und ÜberschwemmungSchäden durch nicht ermittelbare Personen nach Fahrerflucht
Haarwildschaden (also durch Rehe oder Wildschweine) sowie Zusammenstöße mit anderen TierenVandalismusschäden
Marderschäden, was sich meist aber nur auf kleinere Schäden an Kabeln beschränkt
Kurzschlussschäden an der Verkabelung
Glasbruch

Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Teilkaskoversicherung etwa deckt alle wesentlichen Schäden ab und ist deshalb in der Beitragshöhe günstiger. Verursachen Sie jedoch selbst einen Unfall, sind die dabei entstandenen Schäden nicht abgedeckt – das kann für Sie also teuer werden.

Umgekehrt hat der umfangreichere Versicherungsschutz der Vollkaskoversicherung auch ihren Preis, hier müssen Sie daher höhere Beiträge einkalkulieren. Aus diesem Grund lohnt sich der Vollkaskoschutz eher für einen Neuwagen – und zwar für die ersten Jahre der Nutzung.

Kaskoversicherung für alte Fahrzeuge
Kaskoversicherung für alte Fahrzeuge

Ob Sie den umfassenderen Versicherungsschutz auch darüber hinaus nutzen, hängt unter Umständen davon ab, wie es um Ihren Schadenfreiheitsrabatt bestellt ist: Waren Sie lange ohne gemeldeten Schaden mit dem Auto unterwegs, konnten Sie womöglich bereits einen beachtlichen Rabatt „einfahren“ und können so bei der Versicherungsprämie sparen.

Abhängig von Fahrzeugtyp, Wohnort und der Schadenfreiheitsklasse bestehen aber bisweilen gar keine erheblichen Unterschiede zwischen Teilkasko- und Vollkaskoversicherung. Ein Vergleich lohnt sich daher immer – siehe Tipp 2.

Tipp 2: Verschiedene Angebote vergleichen

Der wichtigste Tipp, um die bestmögliche Versicherung abzuschließen, ist der Vergleich der verschiedenen Anbieter. Dank zahlreicher Online-Vergleichsplattformen ist das inzwischen eine einfache Aufgabe: Sie füttern die bereitstehenden Suchmasken nur mit den relevanten Daten und erhalten passende Angebote schnell auf einen Blick.

Sie sollten aber darauf achten, nicht nur nach den Kosten der verschiedenen Policen zu urteilen, ein genauerer Blick ist immer empfehlenswert. Denn im Detail können durchaus Unterschiede beim Leistungsumfang bestehen. Fragen Sie sich beim Vergleich daher immer:

  • Wie hoch ist der Selbstbehalt?
  • Welche Schäden sind inbegriffen?
  • Wann zahlt die Versicherung nicht?
  • Habe ich freie Werkstattwahl?

Diese und viele weitere Punkte können Sie den Details der Versicherungspolice entnehmen. Das ermöglicht einen qualitativen Vergleich der Angebote. Ihr Ziel sollte daher nicht sein, unbedingt die günstigste Versicherung abzuschließen – sondern die mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihre Situation.

Tipp 3: Den jährlichen Stichtag nutzen

Bei der Kfz-Versicherung haben Sie die Möglichkeit, jährlich zu kündigen. In der Regel muss Ihre schriftliche Kündigung dafür bis spätestens zum 30. November vorliegen. Diesen Stichtag nutzen viele Fahrzeughalter, um sich nach anderen Versicherungsanbietern umzusehen – spätestens zum Jahresende lohnt sich der in Tipp 2 angesprochene Vergleich also auch für diejenigen Fahrzeughalter, die bereits über eine Versicherung verfügen.

der jährliche Stichtag bei der KFZ Versicherung
der jährliche Stichtag bei der KFZ Versicherung

Denn häufig winken Ihnen bei einem Wechsel des Versicherers attraktive Konditionen wie ein „Neukundenbonus“. Zudem verändern die Versicherungen ihr Angebot stetig, sodass Sie durch einen solchen Wechsel manchmal bis zu dreistellige Beträge einsparen können – obwohl Sie im Vorjahr noch den günstigsten Tarif hatten.

Vergleichen lohnt sich also nicht nur, wenn Sie gerade eine neue Versicherung für Ihr Fahrzeug abschließen müssen. Beachten Sie bei Ihren Vergleichen aber immer die unter Tipp 2 beschriebenen Fragen zum Leistungsumfang. Bei schlechteren Konditionen zahlt sich auch der niedrigere Preis nicht aus.

Tipp 4: Über den Versicherer recherchieren

Was sich selbst dem Kleingedruckten jedoch nicht entnehmen lässt, ist die Service-Qualität, die eine Versicherung bietet:

  • Wie freundlich ist der Umgang mit den Kunden?
  • Wie gut – im Sinne von unkompliziert und schnell – sind Mitarbeiter bei Fragen zu erreichen?
  • Werden Schadensfälle zügig reguliert oder ist die Abwicklung langwierig und kompliziert?
  • Können Sie von schnellen Zahlungen ausgehen oder werden Leistungen auch verweigert?

Attraktive Konditionen alleine machen noch keine gute Versicherung aus – auch die Betreuung der Versicherten ist ein maßgeblicher Faktor. Bevor Sie also einen neuen Vertrag abschließen, sollten Sie im Zweifelsfall noch zur Versicherungsgesellschaft recherchieren.

Am einfachsten ist dafür Ihr soziales Umfeld: Gibt es jemand in Ihrem Verwandten- oder Freundeskreis, der schon Erfahrungen mit den Versicherungen gemacht hat, die für Sie in Frage kommen? Holen Sie ruhig Meinungen ein und ergänzen Sie diese mit einer Internetrecherche.

Hier lassen sich normalerweise Auskünfte über die Zahlungsbereitschaft und andere Kriterien finden, etwa bei Stiftung Warentest, den Verbraucherzentralen oder Forenbeiträgen. Auf diese Weise gewinnen Sie einen besseren Eindruck von dem Versicherungsanbieter, der Sie in Zukunft begleiten soll.

Tipp 5: Zusätzliches Geld sparen

Über die Höhe Ihrer Versicherungsbeiträge entscheiden zahlreiche Kriterien. Viele davon bieten durchaus Spielraum, um zusätzliches Geld zu sparen – ohne beim Versicherungsschutz mit Einschränkungen rechnen zu müssen. Besonders bei folgenden Punkten können Sie die Bedingungen zu Ihren Gunsten beeinflussen:

Deckungssumme

In einigen Tarifen kann die Deckungssumme bei Bedarf erhöht oder verringert werden. Das wirkt sich unmittelbar auf die Kosten der Versicherung aus. Dennoch dürfen Sie nicht an der falschen Stelle sparen. Es gibt gesetzlich vorgeschriebene Mindestdeckungssummen für die Kfz-Haftpflichtversicherung, Experten raten sogar dazu, auf mindestens 100 Millionen Euro aufzustocken.

Bei einer Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung können Sie hingegen frei entscheiden. Sinnvoll ist, zumindest den Neuwert des Autos abzudecken, falls es zu einem Totalschaden kommt.

Der Selbstbehalt bei der KFZ Versicherung

Selbstbehalt

Je höher der Selbstbehalt, desto geringer fallen Ihre Versicherungsbeiträge aus. Es handelt sich dabei um den Eigenanteil, den Sie bezahlen müssen, wenn es zu einem Schaden kommt.

Dieser ist als fixer Betrag festgelegt, sprich Sie zahlen zum Beispiel 150 Euro – unabhängig davon, ob der Schaden 160 oder 5.000 Euro beträgt. In der Regel sind Policen mit einem Selbstbehalt von 300 Euro bereits deutlich günstiger als jene ohne oder mit geringerem Eigenanteil.

Prüfen Sie also, welcher Betrag im Schadensfall für Sie problemlos bezahlbar wäre und wie viel Geld Sie durch den höheren Selbstbehalt bei der Versicherung sparen können.

Werkstattbindung

Wenn Sie eine Werkstattbindung vereinbaren, wird die Versicherung günstiger. In einem Schadensfall gibt Ihnen der Versicherer dann vor, welche Werkstatt in Ihrer Nähe Sie aufsuchen müssen. Die Versicherung hat mit dieser Werkstatt eine Sondervereinbarung und spart dadurch viel Geld – was sich auch positiv auf Ihre eigenen Versicherungskosten auswirkt.

Fahrleistung

Beim Abschluss einer Autoversicherung müssen Sie Ihre voraussichtliche jährliche Fahrleistung angeben. Je weniger Kilometer Sie pro Jahr zurücklegen, umso günstiger ist der Versicherungsbeitrag.

Fahrleistung richtig berechnen

Diese Fahrleistung realistisch zu schätzen, ist vor allem für Fahranfänger oft schwierig. Problematisch wird eine zu vorsichtige Schätzung, wenn Sie bei einem Unfall die angegebene Fahrleistung bereits überschritten haben – dann können empfindliche Nachforderungen oder sogar Strafzahlungen an die Versicherung fällig werden.

Denn mehr gefahrene Kilometer erhöhen das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden. Kalkulieren Sie daher lieber etwas großzügiger. Unterschreiten Sie die Fahrleistung am Ende des Jahres, können Sie das nämlich der Versicherung melden und die Kilometerzahl für das kommende Jahr anpassen. So sparen Sie zwar erst später, sind aber immer auf der sicheren Seite.

Fahrzeugtyp

Wie viel die Versicherung kostet, hängt auch von Ihrem gewählten Auto ab. Für die Kfz-Haftpflicht und die Kaskoversicherungen gibt es zwar unterschiedliche viele Typklassen, ihre Funktion ist aber immer gleich: Anhand dieser Typklassen ermitteln die Versicherungen durchschnittliche Schaden- und Unfallbilanzen der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge.

Die Zuordnung ist im Prinzip simpel:

  • Wenige Unfälle und geringe Reparaturkosten – niedrige Typklasse
  • Viele Unfälle und hohe Reparaturkosten – hohe Typklasse

Je niedriger Ihr Fahrzeug in den Typklassen eingeordnet wird, desto geringer fallen die Versicherungsbeiträge aus. Deshalb lohnt es sich, schon beim Autokauf – vor allem bei Gebrauchtwagen – die Typklasse in Ihre Kostenrechnung einzukalkulieren.

Die Schadensfreiheitsklassen

Schadensfreiheitsklasse

Eine Autoversicherung wird mit der Zeit günstiger – sofern Sie keinen Schaden melden. Die Schadenfreiheitsklasse ist sozusagen die Belohnung dafür, unfallfrei zu fahren. Sie können sich diesen Bonus aber auch erhalten, in dem Sie kleinere Schäden gar nicht erst über die Versicherung laufen lassen und diese selbst bezahlen.

Beim Abschluss von neuen Versicherungen können in der Regel alte Schadenfreiheitsklassen angerechnet werden. Sind Sie also bereits vorher mehrere Jahre mit dem Auto eines anderen Familienmitglieds gefahren, kann das berücksichtigt werden.

Alternativ können Sie aber auch von der besseren Schadenfreiheitsklasse, etwa der Eltern, profitieren: Wird ein Fahrzeug als Zweitauto auf diese zugelassen, gilt deren bisherige Schadenfreiheitsklasse – und die Versicherung wird günstiger.

Notwendig – aber nicht notwendigerweise teuer

Ohne Kfz-Versicherung kein Auto – das bedeutet aber nicht, dass der notwendige Versicherungsschutz unbedingt zu einer kostspieligen Angelegenheit werden muss. Verschiedene Faktoren spielen bei der Höhe der Beiträge eine Rolle und bei vielen können Sie zu Ihren Gunsten Einfluss nehmen.

Vergessen Sie beim Sparen aber nicht, den Leistungsumfang im Auge zu behalten. Fällt der Versicherungsschutz zu gering aus, zahlen Sie am Ende mehr, als eine teurere Police gekostet hätte. Im Zweifelsfall bleibt Ihnen immer noch die Möglichkeit, bei einem anderen Anbieter nach günstigeren Tarifen zu suchen – ohne Abstriche bei den Leistungen machen zu müssen.

Thomas Mücke

Thomas Mücke

Jahrgang 1975

Diplom Verwaltungswirt FH - Polizei

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Referenzen

  • 10 Jahre Kriminalpolizei im Dezernat Wirtschaftskriminalität
  • über 13 Jahre Erfahrung in der Kredit-Beratung
  • kennt persönlich die Geschäftsführer von Check24 Kredit, Smava, Finanzcheck, Bon Kredit, Maxda und Creditolo

Lebenslauf

Während seines Studiums startete Thomas Mücke als Geschäftsführer eines Investmentclubs. Seit nunmehr 13 Jahren ist er in der onlinebasierten Kredit-Beratung tätig und hat tausenden von Lesern helfen können. Seit Gründung der TM Internetmarketing GmbH konnten sich über die kredit-zeit.de und weitere Kredit-Portale bereits über 5 Millionen Leser informieren. Über 100.000 Kunden konnte zudem zu einer Kreditanfrage verholfen werden.